In dem ähnlich wie China kommunistischen Land mit kapitalistischer Wirtschaft nehmen die Arbeitsausstände zu. Die hohe Inflation treibt diese Entwicklung an. Im Jänner 2008 betrug sie gegenüber dem gleichen Monat im Vorjahr 14,1 Prozent, im Mai bereits 25,2%.
Im ersten Vierteljahr fanden nach Regierungsangaben über 300 Streiks statt, gegenüber 103 im ersten Viertel des Vorjahrs. Einer der größten Ausstände ereignete sich bei einem Nike-Zulieferer im April. Über 21.000 ArbeiterInnen streikten und erhielten schließlich eine Lohnerhöhung von zehn Prozent.
Vietnams Präsident Nguyên Minh Triêt zeigte sich bei seinem Österreichbesuch in der ersten Juniwoche verständnisvoll: „Es ist leicht zu verstehen, warum die Menschen streiken: Wenn die Preise steigen, aber die Einkommen gleich bleiben, dann führt das zu Unzufriedenheit.“